Nachdem die Projektklasse des Schiller Gymnasiums in Pirna vor zwei Wochen das Amtsgericht auf dem Sonnenstein besuchte, konnten die Jugendlichen heute selbst in die Rollen von Staatsanwaltschaft, Verteidigung, Zeugen etc. schlüpfen und eine Gerichtsverhandlung in Form eines Planspiels simulieren.

Beim Besuch des Amtsgerichts hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit mit einem Richter ins Gespräche zu kommen und alle Fragen rund um das Thema Justiz loszuwerden. Im Anschluss verfolgten sie gespannt eine echte Zeugenvernehmung, bei der es um schwere Körperverletzung ging. Das Erlebnis einer realen Gerichtsverhandlung war für alle sehr spannend und beeindruckend.

Nachdem alle Eindrücke verarbeitet waren, sollten die Jugendlichen selbst die Rollen vom Vorsitzenden Richter, der Staatsanwältin, dem Protokollanten, der Schöffin und weiteren wichtigen Personen vor Gericht übernehmen. Nach einer intensiven Einarbeitungsphase, in der sich alle mit ihren Rollen identifizieren konnten, ging es auch schon los mit der simulierten Gerichtsverhandlung. Ein Team aus Journalisten und Medienvertreterinnen (ebenfalls Jugendliche) verfasste einen Presseartikel, der die Ergebnisse der Verhandlung sehr schön beschreibt.

„Mutprobe endet in Gerichtsverhandlung“

WIESENBERG. Am 21. Oktober 2017 ereignete sich in einem Drogeriemarkt eine Straftat. Die 18-jährige Angeklagte teilte mit, sie habe nicht aus böswilligem Motiv gehandelt und wäre sich jeder Schuld bewusst. Der für den Drogeriemarkt engagierte Ladendetektiv erwischte die nervös wirkende Täterin, während sie versuchte Ware im Wert von 30€ zu entwenden, auf frischer Tat und erstattete Anzeige. Laut einem früheren Schulfreund verhielt sich die Angeklagte normalerweise sehr sozial und es gab keinen familiären Grund, der ihr Verhalten hätte erklären können. Ihrer Aussage zufolge wollte sie mit der Straftat, welche eher als Mutprobe gedacht war, ihre neuen Freunde beeindrucken. Auf Grund ihrer strafmildernden Kooperation kurz nach der Tat verläuft sich das Urteil auf eine Geldbuße von 100€ und Sozialstunden. (Artikel verfasst von Ulli und Laura)