In dem heutigen Artikel der „gläsernen Stadt“ geht es um das Medium Radio. Wann wurde das Radio erfunden? Warum zahlen wir einen Rundfunkbeitrag? Und welche Berufsfelder findet man bei einem Radiosender?

Was ist das Radio?

Das Wort „Radio“ ist eine Kurzform von „Radio- oder auch Rundfunkempfangsgeräten“. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das (entweder drahtlos oder drahtgebunden) eine nicht zeitversetzte „Hörbarmachung“ oder Aufzeichnung des Hörfunks ermöglicht. Mit anderen Worten: Durch das technische Gerät können wir live Radiosendungen anhören und auch aufnehmen. Die Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind frei zu empfangen. Beispiele sind der MDR und der WDR, welche sowohl im Fernsehen als auch im Radio aktiv sind. Um die Programme zu ermöglichen, dient der Rundfunkbeitrag, den quasi jeder Haushalt zahlen muss.

Was ist der Rundfunkbeitrag?

Der Rundfunkbeitrag ist eine Zahlung, welche den öffentlich-rechtlichen Rundfunk finanziert. Er gilt nicht nur für das Radio, sondern auch für das Fernsehen. Die bekanntesten Sender sind ARD und ZDF. Die Zahlungen basieren auf einem Modell, das eine größtmögliche Gerechtigkeit der Finanzierung gewährleisten soll. Manche Menschen sind aufgrund ihrer finanziellen Situation somit vom Rundfunkbeitrag ausgenommen. Alle Bürger*innen, Unternehmen, Institutionen und Einrichtungen des Gemeinwohls sollen einen Beitrag dazu leisten, dass gegenwärtig und auch zukünftig den deutschen Rundfunk ein unabhängiges, hochwertiges und vielfältiges Programm auszeichnet.

Geschichte des Radios

Den Beginn des deutschen Radios markiert der 22.12.1920. Vor 100 Jahren wurde aus der Hauptfunkstelle Königs Wusterhausen ein Weihnachtskonzert gesendet. Die für die Übertragung notwendige Funktechnik wurde schon während des ersten Weltkriegs genutzt. Da die Sieger dem Deutschen Reich als Kriegsverlierer das Abhören von Funk verboten, befand sich das Publikum des Weihnachtskonzerts vor allem außerhalb Deutschlands. Innerhalb des Landes gab es nur wenige Schwarzhörer, die entgegen des Gesetzes Funk abhörten. Erst im Oktober 1923, nachdem das Verbot gekippt wurde, schaltete der erste deutsche Radiosender in Berlin auf regelmäßigen Sendebetrieb. Die Musik wurde live in ein Mikrofon eingespielt. Durch die technische Weiterentwicklung der Geräte wurde das Hören immer mehr zu einem Gemeinschaftserlebnis. Der besondere Reiz am Radio war die Schnelligkeit, in welcher neue Informationen verbreitet werden konnten. Während Zeitungen erst Artikel abdrucken und verteilen mussten, war es im Rundfunk möglich, zeitgleich an Ereignissen teilzunehmen. Beliebt waren vor allem Liveberichterstattungen, bei welchen Menschen bspw. sofortige Kommentare eines Fußballspiels genießen konnten.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 führte zu einer sogenannten „Säuberung des Rundfunks“. Das angesagte Medium wurde mit Propagandaprogramm bespielt. Die Geräte konnte man zu sehr günstigen Preisen kaufen. Der neue Apparat „Volksempfänger“ setzte sich durch seinen niedrigen Preis durch und sollte so viele Haushalte wie möglich empfänglich für die Ideologie der Nationalsozialisten machen. Mit Kriegsbeginn trat ein striktes Abhörverbot ausländischer Rundfunksender in Kraft, welches erst nach dem Krieg aufgehoben wurde. Nicht-staatliche Sender wurden wieder zugelassen.

Das Radio heutzutage

Heute gibt es den Rundfunk in neuer Form. Das Digitalradio ermöglicht nicht nur eine größere Sendervielfalt, sondern auch einen besseren Klang. Eine wachsende Bedrohung des Radios sind sog. Streamingplattformen. 2020 gaben nur noch 35,85 Millionen Personen in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren an, täglich Radio zu hören. Vier Jahre zuvor waren es noch etwa 36,91 Hörer täglich.

Welche Berufe gibt es beim Radio?

Die Berufsfelder, welche Radiosender anbieten, sind vielfältig. Einteilen kann man diese in drei Kategorien: „Schreiber*innen“, „Sprecher*innen“ und „Macher*innen“. Hinter der ersten Gruppe stecken Redakteur*innen, Texter*innen und Journalist*innen, welche für die inhaltliche Gestaltung und das sog. „Agenda-Setting“ verantwortlich sind. Sie entscheiden bspw. welche Songs gespielt werden sollen. Die „Sprecher*innen“ sind die Moderation, welche durch eine Sendung führen und z.B. Lieder anmoderieren. Funk- und Tontechniker*innen sorgen letztendlich die technische Umsetzung der Sendung. Sie werden auch als „Macher*innen“ bezeichnet.

Mehr Informationen

Gern könnt Ihr Euch den Steckbrief zum Radio der „gläsernen Stadt“ für Zuhause oder den Unterricht herunterladen. Schaut Euch doch auch noch einmal den Artikel über Printmedien an, wenn ihr euch für die Zeitung als andere Vertreterin der Medien interessiert. Diesen findet ihr unter https://www.glaesernestadt.de/wordpress/printmedien/ .

Für Rückfragen steht euch Lisa Porsch unter l.porsch@aktion-zivilcourage.de oder 03501/4629070 zur Verfügung.