Im Namen des Volkes – Zu Besuch bei der Dritten Gewalt

Wie funktioniert eigentlich ein Gericht? Was bedeutet „Im Namen des Volkes“ wirklich? Und warum ist die Justiz eine so entscheidende Säule unserer Demokratie?
Diesen Fragen gingen heute die Schülerinnen und Schüler der Oberschule Sabel Freital gAG nach – gemeinsam mit unserer Referentin Teresa. Auf ihrem Programm stand ein Lernort, der normalerweise Respekt einflößt und gleichzeitig fasziniert: das Amts- und Landgericht Dresden.

Vorbereitung im Klassenzimmer: Rollen wechseln, Perspektiven verstehen

Bevor es jedoch in die ehrwürdigen Gerichtssäle Dresdens ging, erlebte die Klasse den gerichtlichen Alltag im Kleinen: in unserem Planspiel „Gerichtsverhandlung“.
In diesem Simulationstraining schlüpften die Jugendlichen selbst in die Rollen von Richterin, Staatsanwalt, Verteidigerin und natürlich auch in die der Angeklagten oder Zeug:innen.

So konnten sie hautnah erfahren, welche Verantwortung mit diesen Positionen verbunden ist, wie Argumentation im Strafprozess funktioniert und warum eine Gerichtsverhandlung klare Regeln braucht.
Diese praktische Vorbereitung nahm nicht nur Berührungsängste, sondern weckte auch Neugier: Wie sieht das eigentlich in echt aus?

Die Dritte Gewalt erleben: Besuch im Amts- und Landgericht Dresden

Mit diesen Eindrücken im Hinterkopf ging es schließlich in das historische Gerichtsgebäude, wo die Schülerinnen und Schüler die Judikative, also die dritte Gewalt im Staat, unmittelbar kennenlernen konnten.
Schon das Betreten des Gebäudes, die Sicherheitskontrolle, die langen Flure, der charakteristische Geruch nach alten Akten und Holz, machte deutlich: Hier ist ein Ort, an dem täglich Entscheidungen getroffen werden, die tief in das Leben von Menschen eingreifen.

Der Höhepunkt des Besuchs war eine echte Gerichtsverhandlung, der die Klasse als Zuschauer:innen beiwohnen durfte.
Man spürte sofort, wie angespannt es im Saal werden kann, wenn Worte Gewicht haben und jedes Detail zählt. Die Jugendlichen verfolgten konzentriert die Argumente der Staatsanwaltschaft, die Erwiderungen der Verteidigung und die ruhige, strukturierende Art der Richterin, die das Verfahren leitete.

So wurde klar: Rechtsprechung ist kein abstraktes Konzept aus dem Lehrbuch, sondern ein lebendiger, verantwortungsvoller Prozess und vor allem: ein öffentlich zugänglicher Teil unserer Demokratie.